Der Kampf mit dem Handy

Der Kampf mit dem Handy

Wir sind doch einfach süchtig! Egal wo du hinschaust, jeder hängt an seinem Handy. Der eine mehr, der andere weniger. Aber so ganz ohne wird doch recht schwer.

Könnt ihr euch noch an die 90er erinnern, als ihr euer erstes Handy bekommen habt. Ein Monster mit Antenne. Da wurde mir von meinem Vater immer gesagt: „Nur im Notfall benutzen, sonst wird es teuer.“ Da haben wir uns alle dran gehalten, außer meine Mutter, die einfach mit dem Handy nach Afrika telefoniert hat und die Handyrechnung ins Unermessliche gesprengt hat. Jetzt im Nachhinein doch recht lustig, mein Vater war damals aber nicht erfreut über die hohe Summe. Naja, der Fehler ist ihr zum Glück nur einmal unterlaufen.

Zurück zum Thema! Später wurden die Mobilteile etwas kleiner und hatten auf einmal eine Internetfunktion. Aber bloß nicht auf die App kommen und das Internet benutzen. Ist man dann mal aus Versehen doch drauf gekommen, hat man die Panik des Lebens bekommen und dachte jetzt ist alles „Game Over“. Schnell wieder ins Hauptmenü und dann konnte man durchatmen. Jetzt sind wir in der Zeit der Flatrates angelangt und es juckt uns nicht mehr wann, wo und wie viel wir am Handy chillen.

Als Kinder hatten wir Hobbys wie auf Bäume klettern oder einfach draußen auf dem Sportplatz treffen. Guck ich mir jetzt die Jungend an, haben die ja nur noch online, online, online im Kopf. Wie oft ich meiner Cousine und meinem Cousin versucht habe Predigten zu halten, dass sich nicht alles um das Handy, iPad oder Laptop dreht. Da draußen gibt es auch noch mehr als musicaly, instagram, Videospiele etc. Als ob es die „kleinen“ Racker interessiert hat. Da kannst du auch gegen eine Wand sprechen haha!

Irgendwann musste ich mich also damit abfinden, dass sie ihre eigene Welt haben. Als ich mich dann langsam damit anfreunden konnte, war ich sogar etwas begeistert, was die „Kleinen“ online alles machen. Ich habe schon immer gerne Videos gemacht und geschnitten, aber als ich gesehen habe, dass mein kleiner 12-jährige Cousin damals schon seinen eigenen Youtube-Channel hatte, war ich doch etwas begeistert, was er in seinem Alter schon so leistet. Oder aber als er mir irgendwie erklären wollte, dass er über irgendwelche Server seine Computerspiele spielt. Hallo?! Ich hab es bis heute nicht verstanden. Aber da war ich dann doch etwas beruhigt, dass die nicht einfach stumpf drauflos spielen, sondern anscheinend auch noch was über Server und so lernen.

Ich muss aber zugeben, dass ich mittlerweile auch einfach ein Handy-Junkie geworden bin. Es gibt Phasen, da ist es weniger aber dann gibt es Phasen, da mach ich mir schon sorgen. Dann frag ich mich manchmal selber, was ich jetzt gemacht hätte, wenn ich kein Handy hätte…

Du sitzt in der Bahn oder im Bus und starrst einfach nur noch auf dein Handy. Scheiß auf deine Umgebung, hoch lebe Insta und Co. (Ironie). Traurig ist, dass ich einfach auch zu diesen Opfern gehöre. Und sobald ich mal hoch gucke und merke jemand starrt mich an, guck ich schnell auf mein Handy um zu signalisieren: „Lass mich in Ruhe“. Was ist nur los mit uns?

Ist dann mal dein Akku leer und du bist gezwungen aus dem Fenster zu gucken oder fremde Leute in der Bahn zu beobachten, fühlst du dich ganz komisch. Als wärst du auf Entzug. „Ahhh, ich brauch meine Droge.“ 

Aber da hat die Industrie natürlich mitgedacht und meine geliebte Powerbank entwickelt. Ich freu mich immer so doll, wenn ich sie dabei habe und sie aufgeladen ist. Akku leer? Kenn ich nicht mehr :p Meine Freunde und Bekannte sind übrigens auch immer super happy, wenn ich meine Powerbank auspacke und sie mit ihnen teile.

Nächster Punkt! Ich hasse es ja, wenn Leute unpünktlich sind. Das Handy fördert diese Eigenschaft aber massiv. Ist ja nicht so schlimm, wenn man zu spät kommt. Man kann ja kurz anrufen und Bescheid geben. Anrufen ist gut, die meisten schicken ja eh lieber schnell eine Nachricht bei w.app und gut ist. Früher war es nicht möglich und man war einfach zur verabredeten Zeit da. Fertig!

Ein weiterer Punkt der mich echt oft nervt, egal ob man mit Freunden am Essen oder einfach am Chillen ist, einer hängt ständig am Handy. Haben wir es etwa verlernt miteinander zu reden und uns die nötige Aufmerksamkeit zu schenken? Warum können wir diesen kleinen Teufel nicht einfach mal zu Seite legen und das echte Leben genießen?

Ich habe es so oft, dass ich mit Freunden essen bin und erstmal eine Insta-Story machen muss. Die meisten von meinen Freunden haben nicht viel mit Insta zu tun und sind eher genervt, wenn sie erstmal warten müssen, bevor mein Bild gemacht ist und sie endlich anfangen können. In dem Fall muss ich aber sagen, dass ich das machen will. Immerhin gibt es da draußen Leute, die es interessiert was ich in dem Moment esse oder unternehme. Das gehört zu dem „Job“ Blogger einfach dazu. Was ich aber versuche, sobald ich die Story habe, sowenig wie möglich auf das Handy zugucken und einfach mal genießen, was auf meinem Teller auf mich wartet.

Es ist aber nicht alles so schlimm an einem Handy. Immerhin kann man immer und vor allem von überall arbeiten. Das erleichtert doch oft einiges.

In diesem Sinne, zu viel am Handy hocken ist schlimm und man sollte sich auch mal Zeit für das reale Leben nehmen. Trotzdem bleibt das kleine Ding ein super Hilfsmittel. Und ganz ohne, geht dann doch nicht.

Folge:

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